Frankfurt (Reuters) - Trübe Aussichten für das kommende Geschäftsjahr vergraulen die Anleger des Pharmaverpackungskonzern Schott Pharma.

Die Anteilsscheine verloren am Mittwoch im frühen Handel mehr als 15 Prozent auf ein Viermonatstief von 31,50 Euro. Das Mainzer Unternehmen hatte am Vorabend zwar seine Ziele für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr 2023/24 bekräftigt. Für das kommende rechnet der Vorstand nun aber mit einem langsameren Wachstum im Geschäft mit Spritzen als ursprünglich angenommen. "Grund hierfür ist die geringere Nachfrage eines Kunden. Dies wird sich auf unser generelles Umsatzwachstum im Geschäftsjahr 2025 auswirken", sagte Finanzchefin Almut Steinkühler.

Ein Großkunde von Schott Pharma, dessen Namen das Unternehmen nicht nannte, werde ab dem kommenden Geschäftsjahr weniger Spitzen benötigen. Die Möglichkeiten, diesen Ausfall durch andere Kunden zu kompensieren, seien aber begrenzt. Schott Pharma rechne daher für 2024/25 mit einem Umsatzwachstum innerhalb eines hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereichs. Analysten hatten mehr erwartet und bislang ein Umsatzwachstum im hohen Zehner-Prozentbereich prognostiziert. Auch der Ausbau der operativen Umsatzrendite (Ebitda-Marge) werde sich dadurch verlangsamen, warnte der Vorstand. Zugleich betonte er, dass die geringere Nachfrage nach Spritzen "lediglich ein vorübergehender Effekt ist". Seine Mittelfrist-Ziele bekräftigte das Unternehmen deshalb.

Auch an der Prognose für dieses Geschäftsjahr hält Schott Pharma fest und erwartet unverändert ein währungsbereinigtes, organisches Umsatzwachstum von neun bis elf Prozent sowie eine Ebitda-Marge in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 26,6 Prozent. Im ersten Halbjahr lag diese bei 25,1 (Vorjahreszeitraum: 29,4) Prozent. Der Umsatz legte um vier Prozent auf 466 Millionen Euro zu, währungsbereinigt stand ein Plus von neun Prozent zu Buche. Schott Pharma war im vergangenen September an die Börse gegangen und der größte Börsengang 2023 in Deutschland. Das Unternehmen stellt für die Pharmaindustrie Ampullen, Fläschchen und Spritzen aus Glas her - rund 13 Milliarden davon jedes Jahr.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)