Kommt Bewegung in die KI-Sanktionen?

Was zunächst widersprüchlich klingt, hat doch einen politischen Kontext: Präsident Trump hatte erst kürzlich selbst bestehende Auflagen verschärft – Maßnahmen, die unter anderem beim Branchenriesen Nvidia zu einem entgangenen Umsatz von 5,55 Milliarden US-Dollar führten. Gleichzeitig wächst der Druck durch neue chinesische Wettbewerber wie DeepSeek. Eine vollständige Kehrtwende ist daher kaum zu erwarten. Vielmehr liegen laut Bloomberg mehrere Optionen auf dem Tisch – die Frage ist, welchen Weg Trump wählt.

Zwei realistische Szenarien

Ein vollständiger Rückbau der Exportregeln ist wenig wahrscheinlich. Trump zeigt sich weiterhin besorgt über den rasanten Fortschritt chinesischer KI-Entwicklungen, insbesondere rund um DeepSeek. Das wahrscheinlichste Szenario besteht in der Aufhebung einzelner Maßnahmen der Biden-Ära, nicht um die Restriktionen gänzlich zu beenden, sondern um sie unter eigenen Vorzeichen neu zu definieren – also den politischen Narrativ wieder in die eigene Hand zu nehmen. Gleichzeitig dürfte Trump einzelnen Forderungen aus der Tech-Industrie nachkommen wollen, etwa von Nvidia oder Microsoft, die sich wiederholt über die strikten Regelungen beschwert hatten.

Ein zweites Szenario, das noch stärker dem typischen Trump-Stil entspricht: die Rückkehr der Zollpolitik. Trump hatte in der Vergangenheit mehrfach sektorielle Zölle ins Spiel gebracht und Untersuchungen dazu angekündigt – seither ist es jedoch ruhig geblieben. Nun mehren sich die Anzeichen, dass eine neue Runde gezielter Zollerhöhungen vorbereitet wird. Im Visier könnten dabei neben KI-Chips auch Smartphones, Computer und andere Hightech-Produkte stehen.