San Francisco (Reuters) - Der kriselnde Chip-Konzern Intel sucht sein Heil in der Auftragsfertigung. Dieser Geschäftsbereich werde 2027 einen "bedeutenden" Beitrag zum Gesamtumsatz leisten, prognostizierte Finanzchef David Zinsner bei einer Investorenkonferenz am Mittwoch.

Derzeit verhandele sein Unternehmen mit einem Dutzend potenzieller Kunden, die ab 2026 erste Einnahmen bringen würden.

Zu einem Reuters-Bericht über enttäuschende Tests von Chips für Broadcom äußerte sich Zinsner nicht. Laut Insidern hat eine Prüfung ergeben, dass Intels Produktionsqualität für eine Massenfertigung noch nicht ausreiche. Es blieb zunächst unklar, ob Broadcom daraufhin von einem Deal Abstand genommen hat. Intel hatte hierzu mitgeteilt, dass der Aufbau der Auftragsfertigung planmäßig verlaufe.

Dieser Rückschlag kommt für den einstmals weltgrößten Chip-Hersteller zu einem kritischen Zeitpunkt. Das Unternehmen hat den KI-Trend verschlafen und vor allem bei ertragsstarken Hochleistungsprozessoren für Server keine konkurrenzfähigen Produkte im Angebot. Gleichzeitig bricht das Geschäft mit klassischen Chips weg. Daher hat Firmenchef Pat Gelsinger ein milliardenschweres Sparprogramm aufgelegt, dem auch das geplante Werk in Magdeburg zum Opfer fallen könnte.

(Bericht von Max A. Cherney; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)