FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):

1. Deutsches BIP sinkt 2024 erneut

Deutschlands Wirtschaftsleistung dürfte 2024 erneut leicht gesunken sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent gesunken ist, nachdem es bereits 2023 um 0,3 Prozent zurückgegangen war. Für Konjunkturbeobachter interessanter dürfte die BIP-Schätzung für das vierte Quartal sein, die die Statistiker traditionell in ihrer Pressekonferenz abgeben. Die gerade für November veröffentlichten Daten zu Produktion und Exporten deuten darauf hin, dass die Industrie möglicherweise keine so große Belastung gewesen ist wie bisher angenommen. Allerdings ging im Oktober der Umsatz im Dienstleistungssektor zurück, was kein gutes Vorzeichen ist.

>>> Mittwoch, 15.01.2025; 10:00

2. US-Banken mit Investmentbanking-Stärke, weniger Regulierung erhofft

Die vier großen US-Banken, die kommende Woche ihre Ergebnisse für das vierte Quartal veröffentlichen, dürften von der starken Entwicklung des Investmentbanking profitiert haben. Die Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten Anfang November haben die Aktienmärkte euphorisch begrüßt, und besonders die Banken hoffen auf weniger Regulierung und mehr Einnahmen. Der Zeitraum Oktober bis Dezember dürfte deutlich höhere Gebühreneinnahmen im Investmentbanking sowie höhere Handelserträge widerspiegeln. Im laufenden Jahr dürfte die Aussicht auf weniger Fed-Zinssenkungen die Margen weiterhin unterstützen.

>>> JP Morgan Chase, Goldman Sachs, Citigroup, Wells Fargo (Mittwoch), Morgan Stanley (Donnerstag)

3. US-Inflation steigt im Dezember

Der Inflationsdruck in den USA dürfte im Dezember zugenommen haben. Analysten rechnen laut Factset-Konsens damit, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen sind und um 2,8 (November: 2,7) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Die Kernverbraucherpreise sollten demnach um 0,2 Prozent auf Monats- und 3,3 (3,3) Prozent auf Jahressicht gestiegen sein.

>>> Mittwoch, 15.01.2025; 14:30

4. Endgültige Verbraucherpreiszahlen aus Deutschland - Überraschung?

Die meisten Analysten finden die zweite Veröffentlichung der deutschen Verbraucherpreisdaten nicht besonders interessant, aber dieses Mal könnte es eine Revision der vorläufig gemeldeten Zahlen geben. Das Statistische Bundesamt hat einen neuen Erhebungskatalog verwendet, dessen Anwendung den Statistikämtern der Länder offenbar ein paar Probleme bereitete. Nur zwei von sechs veröffentlichten vor dem Statistischen Bundesamt (Destatis) vorläufigen Zahlen. Und diejenigen, die es taten (Hessen und Bayern), revidierten die Jahresteuerungsrate bei der endgültigen Veröffentlichung nach unten. Für eine gewisse Verunsicherung bei Analysten sorgte außerdem, dass Destatis die Angaben zum Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) nach unten korrigieren musste.

>>> Donnerstag, 16.01.2025; 08:00

5. EZB-Sitzungsprotokoll gibt Aufschluss über Diskussionen im Dezember

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Leitzinsen im Dezember wie erwartet gesenkt und durch die Blume weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Zwar versicherte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in ihrer Pressekonferenz nach der Ratssitzung, dass die EZB den Kampf gegen die Inflation keineswegs als gewonnen betrachte, doch strich der Rat andererseits aus seinem Statement die Absicht, weiterhin für eine restriktive geldpolitische Ausrichtung zu sorgen. Diese Aussage ist nach Meinung von Analysten für mehrere Zinssenkungen gut. Seither ist allerdings die Inflation weiter gestiegen. Das Sitzungsprotokoll wird Aufschluss über die Diskussionen im Rat geben.

>>> Donnerstag, 16.01.2025; 13:30

Mitarbeit: Hans Bentzien, Ulrike Dauer

Kontakt zum Autorenteam: topnews.de@dowjones.com

DJG/hab/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2025 10:18 ET (15:18 GMT)