London (Reuters) - Die schleppende Ölnachfrage hat BP einen Gewinneinbruch eingebrockt.
Vor allem die Wirtschaft des Top-Abnehmers China schwächele, sagte Murray Auchincloss, der Chef des Ölkonzerns, am Dienstag. Dies spiegele sich auch in den schrumpfenden Margen im Raffinerie-Geschäft wider.
Der Überschuss fiel den Angaben zufolge um 30 Prozent auf 2,27 Milliarden Dollar, den niedrigsten Stand seit dem vierten Quartal 2020. Damals hatten die konjunkturellen Turbulenzen der Coronavirus-Pandemie die Bilanz belastet. Vom Unternehmen befragte Analysten hatten allerdings einen Rückgang auf 2,05 Milliarden Dollar befürchtet. Die BP-Aktie fiel dennoch an der Londoner Börse um rund ein Prozent.
Auchincloss, der zu Jahresbeginn an die Spitze des britischen Konzerns gerückt war, bekräftigte seinen Plan, sich auf margenstarke Geschäftsbereiche zu konzentrieren. Damit setzt er sich von seinem Vorgänger Bernard Looney ab, der die Öl- und Gasproduktion zugunsten eines raschen Ausbaus Erneuerbarer Energien reduzieren wollte.
Vor einigen Wochen hatten Insider gesagt, BP habe sich von dem Ziel, die Öl- und Gasproduktion bis 2030 um 40 Prozent zu senken, verabschiedet. Inzwischen peile das Unternehmen nur noch einen Rückgang von 25 Prozent an. Außerdem will es seine Investitionen in umweltfreundlich produzierten Wasserstoff zurückfahren und sich von Teilen seiner Windkraftanlagen in den USA trennen.
(Bericht von Ron Bousso; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)