Es ist soweit. Diesen Mittwoch haben die amerikanischen Finanzwerte den Startschuss für die Berichtssaison gegeben. Eine gute Gelegenheit, den weltweit größten Vermögensverwalter genauer unter die Lupe zu nehmen. Mit einem verwalteten Vermögen von über 11,5 Billionen Dollar zum Ende des Jahres 2024 ist BlackRock der unangefochtene Marktführer. In den letzten Jahren hat das Unternehmen insbesondere von der Zunahme der passiven Vermögensverwaltung profitiert, angeführt durch seine ETF-Palette: iShares.

Und der Schwung hält an. Die Ergebnisse für 2024 sind hervorragend und liegen, wie so oft in den USA, über den Erwartungen. Der Jahresumsatz hat erstmals die Marke von 20 Milliarden Dollar überschritten. Im vierten Quartal lag der Gewinn pro Aktie (EPS) bei 11,93 Dollar, gegenüber einem Factset-Konsens von 11,26 Dollar. Auch die Kapitalzuflüsse erreichten Rekordniveaus mit 281 Milliarden Dollar im vierten Quartal und 641 Milliarden Dollar über das gesamte Jahr.

Die Stärke des Marktführers

Als Marktführer im Asset Management genießt BlackRock viele Vorteile. Je größer ein Akteur ist, desto geringer sind seine Fixkosten und desto niedrigere Verwaltungsgebühren kann er seinen Kunden anbieten. Das führt dazu, dass er weiter Marktanteile gewinnen kann. Vermögensverwaltung ist eine Branche wie jede andere, in der Skaleneffekte zählen - daher die zahlreichen Konsolidierungsbewegungen in den letzten Monaten.

Die Verwaltungsgebühren erklären zum großen Teil den Vorsprung, den die passive Verwaltung in den vergangenen Jahren gegenüber der aktiven Verwaltung erzielt hat. Und Jahr für Jahr gewinnt die passive Verwaltung weiter an Boden. Das Jahr 2024 war für ETFs wieder einmal hervorragend: Sie verzeichneten 1 Billion Dollar an Kapitalzuflüssen, während die aktive Verwaltung einen Kapitalabfluss von 450 Milliarden Dollar hinnehmen musste.

Private Assets als langfristiger Wachstumstreiber

BlackRock entwickelt sich auch in einem weniger bekannten Segment, den Private Assets, zu denen Private Equity, Private Debt und Infrastruktur gehören. Larry Fink, Gründer und CEO, glaubt stark an dieses Segment. Er ist der Ansicht, dass Private Assets eine wichtige Wachstumsquelle sind und dass das "Portfolio der Zukunft" solche Assets enthalten sollte. Deshalb hat BlackRock in den letzten Monaten mehrere bedeutende Akquisitionen in diesem Bereich getätigt.

Zuerst die Übernahme von GIP (Global Infrastructure Partners) für 12,5 Milliarden Dollar, die im letzten Oktober abgeschlossen wurde. Dann die Übernahme von HPS, einem Spezialisten für Private Debt, für 12 Milliarden Dollar. Und um in diesem komplexen Universum den Durchblick zu behalten, der Kauf des Datenanbieters für private Märkte, des britischen Unternehmens Preqin, für 3,2 Milliarden Dollar. Die Integration von HPS und Preqin ist noch im Gange.

Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis?

In den kommenden Jahren sollte BlackRock weiterhin ein kräftiges Wachstum verzeichnen. Das Betriebsergebnis wird für 2025 mit einem Anstieg von 20% und für 2026 mit 16% erwartet. Dabei soll die Betriebsgewinnmarge bis 2026 um 3 Prozentpunkte steigen.

BlackRock profitiert zudem von positiven Gewinnrevisionen der Analysten seit etwas mehr als einem Jahr. Und das alles bei einer angemessenen Bewertung für den Marktführer der Branche: Mit einem Forward-PE von 21 liegt BlackRock unter dem des S&P 500 (21,5).