Apple wurde am Freitag von Aktionären in einer geplanten Sammelklage wegen Wertpapierbetrugs verklagt. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, den Zeitrahmen für die Integration fortschrittlicher künstlicher Intelligenz (KI) in seinen Sprachassistenten Siri verharmlost zu haben, was sich negativ auf den iPhone-Absatz und den Aktienkurs auswirkte.

Die Klage betrifft Aktionäre, die im Jahr bis zum 9. Juni potenziell Verluste in Höhe von mehreren hundert Milliarden US-Dollar erlitten haben. In diesem Zeitraum stellte Apple zwar verschiedene neue Funktionen und optische Verbesserungen für seine Produkte vor, hielt die KI-Neuerungen jedoch zurückhaltend.

Apple reagierte zunächst nicht auf Anfragen zur Stellungnahme. Auch CEO Tim Cook, Finanzvorstand Kevan Parekh sowie der ehemalige CFO Luca Maestri sind als Beklagte in der beim Bundesgericht in San Francisco eingereichten Klage aufgeführt.

Angeführt von Eric Tucker werfen die Aktionäre Apple vor, sie auf der Worldwide Developers Conference im Juni 2024 glauben gemacht zu haben, dass KI ein entscheidender Treiber für die neuen iPhone-16-Modelle sein werde. Bei der Einführung von ,,Apple Intelligence" wurde angekündigt, Siri leistungsfähiger und benutzerfreundlicher zu gestalten.

Die Kläger argumentieren jedoch, dass das in Cupertino, Kalifornien, ansässige Unternehmen zu diesem Zeitpunkt weder über einen funktionierenden Prototypen der KI-basierten Siri-Funktionen verfügte noch realistisch davon ausgehen konnte, dass diese rechtzeitig für das iPhone 16 bereitstehen würden.

Nach Angaben der Aktionäre begann die Wahrheit am 7. März ans Licht zu kommen, als Apple einige Siri-Verbesserungen auf das Jahr 2026 verschob. Dies setzte sich auf der diesjährigen Worldwide Developers Conference am 9. Juni fort, als Apples Einschätzung der eigenen KI-Fortschritte bei Analysten für Enttäuschung sorgte.

Seit dem Rekordhoch der Apple-Aktie am 26. Dezember 2024 hat das Papier fast ein Viertel seines Wertes verloren, wodurch etwa 900 Milliarden US-Dollar an Börsenwert vernichtet wurden.

Das Verfahren läuft unter dem Aktenzeichen Tucker v. Apple Inc et al, U.S. District Court, Northern District of California, Nr. 25-05197.