Was als Fernfehde zwischen Israel und Iran begann, hat nun die Schwelle zur direkten Konfrontation überschritten – wenn auch weiterhin aus der Distanz geführt. In den vergangenen Tagen hat Israel seine Luftoffensive ausgeweitet und eine Serie intensiver Angriffe tief im iranischen Staatsgebiet geflogen. Teheran ließ sich davon nicht abschrecken und reagierte mit einer Welle von Raketen- und Drohnenangriffen auf israelische Ziele.

Trotz aller Heftigkeit bleibt der Konflikt auf Abstand. Es sind nicht Meere oder Gebirge, sondern staatliche Grenzen, die die beiden Kontrahenten voneinander trennen. Zwischen ihnen liegen die Territorien der Türkei und Syriens im Norden sowie des Irak und Jordaniens in der Mitte. Diese Drittstaaten fungieren – ob freiwillig oder nicht – als Pufferzonen, über die Luftschläge und Raketenangriffe abgewickelt werden.

Diese Konstellation verleiht dem Kriegsschauplatz eine eigentümliche Ferne. Es ist ein Krieg, in dem sich die Gegner selten direkt begegnen, ihr Hass sich jedoch unvermindert entlädt. Noch ist das direkte Aufeinandertreffen durch räumliche Distanz gedämpft – doch mit jedem Schlagabtausch wird die Lunte kürzer.

Israels Ziel ist es, das iranische Atomprogramm zu zerstören und im Idealfall das dortige Regime zu stürzen. Die USA nehmen eine vergleichsweise passive Haltung ein, doch Washington lässt seinem Verbündeten freie Hand bei dessen Militäroperationen.

An den Finanzmärkten hat die Eskalation die Ölpreise steigen lassen. Am Wochenende konnten sich die Gewinne, die den Preis pro Barrel von etwa 65 auf 75 USD getrieben hatten, jedoch nicht halten. Auch die Aktienindizes rutschten am Freitag ab. Das reichte aus, um die Wochenbilanz an der Wall Street ins Minus zu drehen (S&P 500: -1,1% am Freitag, -0,4% auf Wochensicht), ebenso wie in Europa (Stoxx Europe 600: -0,9% am Freitag, -1,6% auf Wochensicht). Investoren setzten vermehrt auf defensive Titel und den Öl- und Gassektor. Der Volatilitätsindex VIX stieg leicht, ohne jedoch auszubrechen. Die Anleger zeigten sich nervös, aber keineswegs panisch. Die Spannungen zwischen Israel und Iran haben sich inzwischen etwas abgeschwächt. Auch wenn es sich um die heftigste Episode der letzten Jahre handelt, gilt sie derzeit nicht als regional zündend. Die Geopolitik des Nahen Ostens hat sich in den vergangenen 20 Jahren stark verändert – die einstigen Allianzen der Nachkriegszeit sind einer neuen Ordnung gewichen, die sich aus wirtschaftlichen Interessen speist – auch zwischen vormals verfeindeten Hauptstädten.

Aus makroökonomischer Sicht meldete China in der Nacht auf Montag überraschend starke Einzelhandelsumsätze für Mai. Die Industrieproduktion blieb dagegen leicht hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt handelt es sich um ordentliche Zahlen, die jedoch vom anhaltenden Preisverfall am Immobilienmarkt überschattet werden – ein zentrales Problem für Peking, das mit zahlreichen Maßnahmen versucht, den schwergewichtigen Sektor zu stabilisieren. Im Fokus der Anleger steht nun die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwochabend, die den Takt für den Sommer an den Finanzmärkten vorgeben dürfte. Ein Zinsschritt ist nahezu ausgeschlossen – die Fed dürfte den Leitzins im Korridor von 4,25 bis 4,50% belassen. Notenbankchef Jerome Powell wird einmal mehr versuchen, alles zu sagen und nichts zu versprechen. Die Märkte hoffen, dass dieses „alles“ auch eine erste Zinssenkung im September einschließt – die erste Lockerung seit Dezember 2024. Am Mittwoch legt die Fed auch ihre vierteljährlichen Wirtschaftsprognosen vor, die neue Anhaltspunkte für Analysten aller Couleur liefern werden.

Das Wichtigste zum Wochenstart:

  • Donald Trump hat laut US-Offiziellen ein israelisches Attentatsvorhaben gegen den iranischen Obersten Führer blockiert.

  • In Kanada hat am Sonntag das G7-Treffen begonnen – überschattet von zunehmenden Spannungen mit den USA in der Außen- und Handelspolitik.

  • Emmanuel Macron ist nach Grönland gereist, um europäische Solidarität gegenüber den Annexionsdrohungen der USA zu demonstrieren.

  • Taiwan hat die chinesischen Unternehmen Huawei und SMIC auf seine Exportkontrollliste gesetzt.

  • Der makroökonomische Kalender ist diese Woche reich gefüllt. Den Auftakt macht am Dienstag die Bank of Japan, die voraussichtlich keine Änderung an ihrem Zinssatz vornehmen wird. Am Mittwoch folgen die schwedische Riksbank (Konsens: -0,25%) und die Fed (Status quo). Am Donnerstag melden sich die Schweizerische Nationalbank (-0,25%) und die Bank of England (Status quo) zu Wort. Weitere interessante Daten: das ZEW-Konjunkturbarometer aus Deutschland am Dienstag und die US-Einzelhandelsumsätze am Mittwoch.

In der Asien-Pazifik-Region zeigen sich die Märkte zu Wochenbeginn ausgeglichen. In China und Australien herrscht Stabilität, andernorts überwiegt Grün. Japan steigt um 0,7%, Südkorea um 1,6%, Indien ebenfalls um 0,7%. Die europäischen Frühindikatoren signalisieren dagegen einen leicht schwächeren Handelsstart.

(Dies ist eine automatische Übersetzung, klicken Sie hier, um den Originalartikel aufzurufen) 

Wirtschaftliche Höhepunkte:

Die gesamte Agenda gibt es hier.

  • EUR / USD: 1,16 $
  • Gold: 3.415,75 $
  • Rohöl (Brent): 74,57 $
  • Anleihe Vereinigte Staaten 10 Jahre: 4,43 %
  • BITCOIN: 106.762 $

In den Nachrichten:

  • Thyssenkrupp: Weist Behauptungen über die Veräußerung einer Mehrheitsbeteiligung an seiner Stahlsparte zurück.
  • TotalEnergies: Plant, 30 % seiner Investitionsausgaben für sein integriertes Stromgeschäft bereitzustellen.
  • Renault: CEO Luca De Meo wird das Unternehmen verlassen, um CEO von Kering zu werden.
  • Roche: Holding beginnt mit klinischen Studien der Phase III für Prasinezumab zur Behandlung von Parkinson im Frühstadium.
  • Borussia Dortmund: Kündigt einen Führungswechsel an, um die Teamleistung und die strategische Ausrichtung zu verbessern.
  • Victoria's Secret: Sieht sich mit dem Einstieg des aktivistischen Investors Barington Capital Group konfrontiert, der eine Beteiligung erworben hat und eine Umstrukturierung des Vorstands fordert.
  • Brookfield: Schließt laut WSJ eine Vereinbarung zur Übernahme des Internetproviders Hotwire für rund 7 Milliarden Dollar ab.

Weitere Nachrichten von Unternehmen, die in Deutschland notiert sind, finden Sie hier.

Analystenempfehlungen:

  • Flatexdegiro Ag: Citigroup bleibt bei einer neutralen Empfehlung mit einem Kurszielanstieg von 22 auf 24 EUR.
  • Henkel Ag & Co. Kgaa: DZ Bank AG Research bestätigt seine Kaufempfehlung und senkt das Kursziel von 93 auf 90 EUR.
  • Deutsche Bank Ag: Morgan Stanley behält seine Überbewertungsempfehlung bei und erhöht das Kursziel von 29,20 auf 29,50 EUR.
  • Tesco Plc: Stifel (ehemals Bryan Garnier) bestätigt seine Kaufempfehlung und erhöht das Kursziel von 387 GBX auf 418 GBX.
  • Halma Plc: Peel Hunt bestätigt seine Kaufempfehlung und erhöht das Kursziel von 3000 auf 3280 GBX.
  • Nokia Oyj: Nordea Bank bestätigt seine Kaufempfehlung mit einem Kurszielanstieg von 5,20 auf 5,30 EUR.
  • Pandora A/S: DNB Carnegie bestätigt seine Kaufempfehlung und erhöht das Kursziel von 1585 auf 1650 DKK.