Block 1: Die wichtigsten Nachrichten

Die Flutwelle von Bitcoin-ETFs hält an

Am vergangenen Mittwoch erreichte der Bitcoin mit 73.700 Dollar einen neuen Rekordwert. Die Kapitalströme in die Bitcoin-ETFs der USA haben mit einem historischen Tageszufluss von 1,05 Milliarden Dollar am Dienstag weiter an Fahrt aufgenommen. Mittlerweile beläuft sich das von Bitcoin-ETFs verwaltete Vermögen auf insgesamt 58,77 Milliarden Dollar, was 4,21% aller im Umlauf befindlichen Bitcoins entspricht – und das innerhalb von nur zwei Monaten seit dem Start des Handels mit Bitcoin Spot-ETFs am 11. Januar 2024.

Zuflüsse in Bitcoin Spot ETFs
SoSo Value

MicroStrategy stockt weiter auf: 1% aller Bitcoins im Besitz

MicroStrategy hat seine Vormachtstellung als Bitcoin-Investor weiter ausgebaut und 12.000 BTC für 821 Millionen Dollar erworben, womit das Unternehmen nun insgesamt 205.000 BTC hält. Dies entspricht mehr als 1% aller im Umlauf befindlichen Bitcoins. Dieser jüngste Kauf betont einmal mehr die Überzeugung und Weitsicht des CEO Michael Saylor, der in Bitcoin einen langfristigen Wertspeicher sieht. Damit rangiert MicroStrategy direkt hinter der US-Regierung, die 215.000 BTC besitzt – ein Erbe der Zerschlagung des Silk Road-Schwarzmarktes und anderer illegaler Aktivitäten.

Coinbase plant Ausgabe von Wandelanleihen

Coinbase hat die Ausgabe von Wandelanleihen im Wert von 1 Milliarde Dollar angekündigt, die sich an institutionelle Anleger richten, ergänzt durch eine Überzeichnungsoption von 150 Millionen Dollar für 30 Tage. Diese Anleihen, die am 1. April 2030 fällig werden, können in Aktien der Klasse A von Coinbase umgewandelt werden. Die frischen Mittel sollen laut Unternehmen für "Investitionen und Übernahmen in andere Unternehmen, Produkte oder Technologien, die Coinbase gelegentlich identifiziert", eingesetzt werden.

Diese Finanzierungsrunde folgt auf einen Umsatzsprung von 41% im vierten Quartal 2023. Die Aktie von Coinbase kletterte von 31,55 Dollar am 1. Januar 2023 auf 258 Dollar am vergangenen Mittwoch, was einem Anstieg von 756% entspricht und die Marktbewertung auf 62,06 Milliarden Dollar treibt.

Ethereum Spot-ETFs: Noch nicht in Sicht

Die anfängliche Begeisterung für die Zulassung von Ethereum Spot-ETFs nach den Bitcoin Spot-ETFs hat sich gelegt. Die Wahrscheinlichkeit einer Genehmigung im Mai ist laut Bloomberg auf 30% gesunken. Diese Abkühlung wird dem Schweigen der SEC und der Antragsteller für Ethereum-ETFs zugeschrieben, was im starken Kontrast zu den früheren Erwartungen einer Genehmigungswahrscheinlichkeit von 60 bis 70% bis Mai steht. Obwohl die Einführung der Bitcoin-ETFs gewisse Präzedenzfälle für Krypto-ETFs geschaffen hat, lässt die Stille um die Ethereum-ETF-Anträge vermuten, dass die Genehmigung mehr Zeit beanspruchen könnte, als zunächst angenommen.

Block 2: Die Krypto-Analyse der Woche

Im Kielwasser der beeindruckenden Ergebnisse von Nvidia haben Crypto-AI-Token beachtliche Gewinne verzeichnet. Der WLD von Worldcoin sprang um 40%, der AGIX von SingularityNET um 43% und der FET von FetchAI um 18% in der Woche nach der Bekanntgabe von Nvidias Finanzergebnissen am 21. Februar.

Dieser Aufschwung ist kein Einzelfall. Schon ein Jahr zuvor hatte die Einführung von OpenAIs ChatGPT den Krypto-KI-Markt beflügelt. Innerhalb eines Jahres wuchs die Marktkapitalisierung von Kryptowährungen, die von sich behaupten, KI einzusetzen, von 1,75 auf 25 Milliarden Dollar.

Doch es gibt Unterschiede zwischen "traditionellen" KI-Unternehmen und Krypto-KI-Firmen. Wir kennen die Anwendungen von ChatGPT oder Googles Gemini: Die Verbraucher können sie nutzen. Nvidia produziert Mikrochips, die hochentwickelte Computer antreiben. Aber was steckt wirklich hinter den Krypto-AI-Token?

Fetch.ai beschreibt sich beispielsweise als "eine dezentrale Plattform, die es Geräten ermöglicht, sich direkt mit digitalen Agenten zu verbinden, um komplexe Aufgaben autonom zu bewältigen". Das Geschäftsmodell bleibt jedoch nebulös.

Mit anderen Worten: das Krypto-Unternehmen behauptet, direkte Verbindungen zwischen Geräten und "digitalen Agenten" zu erleichtern, um komplexe Aufgaben autonom zu managen und so die Interaktion der Nutzer mit "digitalen Assistenten" für verschiedene Dienste, wie Restaurantreservierungen oder Reiseplanungen, zu revolutionieren.

Doch wie genau Fetch.ai und ähnliche Unternehmen vorhaben, gegenüber Giganten wie Google, Microsoft, Amazon und Apple im Bereich der digitalen Assistenten zu bestehen, bleibt ungewiss, insbesondere angesichts der unklaren Rolle ihrer nativen Token über die Kapitalbeschaffung hinaus.

Die Funktion des FET-Tokens im Geschäftsmodell von Fetch.ai bleibt beispielsweise unklar, abgesehen davon, dass es Einnahmen generiert, wenn der Tokenwert steigt. Das Unternehmen gibt an, FET sei "das Utility-Token und das Haupttauschmittel im Fetch.ai-Netzwerk" und diene dazu, "Dienstleistungen im Fetch.ai-Ökosystem und Netzwerktransaktionsgebühren zu bezahlen". Warum aber sollte man nicht einfach einen Stablecoin oder Bitcoin für diese Zwecke nutzen?

Auch die Geschäftsmodelle und Ziele von Firmen wie Worldcoin, hinter dem OpenAIs Sam Altman steht, werfen Fragen auf. Worldcoin strebt an, durch die Kryptowährung WLD und KI universellen wirtschaftlichen Zugang zu bieten und nutzt Iris-Scans der Nutzer zur Identitätsverifizierung im Netz. Doch stieß das Unternehmen aufgrund von Datenschutzbedenken auf erhebliche regulatorische Widerstände, die kürzlich zum Rückzug aus den Märkten in Indien, Frankreich und Brasilien führten.

Trotzdem verzeichnete der FET-Token von Fetch.ai seit Anfang Februar einen Anstieg um 410% und der WLD von Worldcoin um 323%. Das bedeutet jedoch nicht, dass man die KI-Technologie für Kryptowährungen aufgeben sollte: Betrugserkennung, Risikoschutz, Automatisierung und Kundenerfahrung sind nur einige der Bereiche, in denen KI die Kryptoindustrie revolutionieren könnte. Auch Sentimentanalyse, dezentralisierte autonome Agenten und sogar Compliance und Sicherheit könnten durch die Kraft der KI wahrscheinlich verbessert werden.

Blickt man in die Zukunft, dürfte KI das Potenzial haben, Risiken und Compliance zu überwachen, Handelsentscheidungen zu treffen und sogar Portfolios zu verwalten. Mit KI, die personalisierte Beratung, zielgerichtetes Marketing und eine benutzerfreundliche Erfahrung schafft, könnten die Eintrittsbarrieren in die Welt der Kryptowährungen bald der Vergangenheit angehören.

Block 3: Tops & Flops

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MarketScreener

Block 4: Lesestoff der Woche

Bitcoin sabotage (Bitcoin Magazine, English)

Why BlackRock went all in on Bitcoin (WSJ, English).

What's behind Bitcoin's soaring price? Vibrations, mostly (Wired, English)