Die Kommunikation mit Hayat Tahrir al-Sham (HTS), einer Gruppe, die früher mit Al-Qaida verbündet war und von den Vereinigten Staaten als terroristische Organisation eingestuft wurde, erfolgt in Abstimmung mit Washingtons Verbündeten im Nahen Osten, einschließlich der Türkei.
Die Verwaltung steht auch mit dem Team des designierten US-Präsidenten Donald Trump in Kontakt, sagte einer der Beamten.
Die Gespräche, die in den letzten Tagen stattgefunden haben, sind Teil einer größeren Anstrengung Washingtons, sich mit verschiedenen Gruppen in Syrien zu koordinieren, während es versucht, die chaotischen Folgen des plötzlichen Zusammenbruchs des Assad-Regimes am Sonntag zu bewältigen.
Der Beamte, der unter der Bedingung der Anonymität sprach, sagte, dass die USA Botschaften an die Gruppe geschickt haben, um die ersten Bemühungen um die Schaffung einer formellen Regierungsstruktur für das Land zu unterstützen.
Die Quellen lehnten es ab, zu sagen, ob die Botschaften direkt oder über einen Mittelsmann gesendet wurden.
Washington ist der Ansicht, dass die Übergangsregierung die Wünsche des syrischen Volkes repräsentieren sollte und würde die Übernahme der Kontrolle durch die HTS ohne einen formellen Prozess zur Auswahl neuer Führer nicht unterstützen, sagten die Beamten.
Der Nationale Sicherheitsrat der USA lehnte eine Stellungnahme ab.
EINSTUFUNG ALS TERRORIST
Die Vereinigten Staaten stuften 2013 den Anführer der HTS, Ahmed al-Sharaa, besser bekannt als Abu Mohammed al-Golani, als Terroristen ein und erklärten, Al-Qaida im Irak habe ihn beauftragt, die Herrschaft von Assad zu stürzen und die islamische Scharia in Syrien einzuführen. Die Nusra-Front, der Vorgänger der HTS, habe Selbstmordattentate verübt, bei denen Zivilisten getötet wurden, und eine gewalttätige sektiererische Vision vertreten.
Der Beamte sagte, die Regierung sei sich nicht im Klaren darüber, welche Rolle Golani in einer zukünftigen syrischen Regierung spielen wird - oder ob er immer noch extremistische Ideologien vertritt.
US-Außenminister Antony Blinken legte am Dienstag Kriterien für den politischen Übergang in Syrien fest. Er sagte, Washington würde eine künftige syrische Regierung anerkennen, die eine glaubwürdige, integrative und nicht-sektiererische Regierungsform darstellt.
Einige Gesetzgeber auf dem Capitol Hill drängen die Regierung, die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien zu erwägen, einschließlich der Sanktionen, die sich speziell auf die HTS beziehen, wenn die Gruppe im Gegenzug bestimmte US-Forderungen erfüllt, sagte der Kongressberater gegenüber Reuters.
Der Berater sagte, einige Mitglieder des Kongresses hätten zunehmend das Gefühl, dass die USA einer Übergangsregierung in Syrien dabei helfen müssen, Anschluss an die Weltwirtschaft zu finden und das Land wieder aufzubauen. Die Sanktionen verhindern dies, sagte der Berater.
Washington stehe auch mit der HTS und anderen Akteuren vor Ort in Kontakt, um über Operationen auf dem Schlachtfeld zu sprechen, sagte einer der Beamten.
Hochrangige US-Beamte haben wiederholt erklärt, dass sie beabsichtigen, die militärischen Operationen im Nordosten Syriens gegen ISIS fortzusetzen, um sicherzustellen, dass die radikale Extremistengruppe angesichts des derzeitigen Machtvakuums im Land nicht wieder zu einer Bedrohung wird. Die US-Streitkräfte in Syrien werden auch weiterhin verhindern, dass vom Iran unterstützte Stellvertretergruppen an Boden gewinnen, sagte einer der Beamten.
