Der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland, ein wichtiger Indikator für das Geschäftsklima, ist im Juli auf 87 Punkte gefallen und liegt damit unter den prognostizierten 88,6 Punkten. Der Pessimismus bezüglich der kommenden Monate hat deutlich zugenommen. Die deutsche Wirtschaft durchlebt weiterhin eine Krise.

Tages-Highlights:

Nordex erfreut mit einem Plus von 1,5%. Der Hersteller von Windturbinen hat im vergangenen Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis die Erwartungen übertroffen. Das Unternehmen hat seine Prognosen für das Jahr 2024 leicht nach oben korrigiert und erwartet nun eine EBITDA-Marge von 3% bis 4%, im Vergleich zu einer zuvor angenommenen Spanne von 2% bis 4%. Der Umsatz im Halbjahr stieg um beeindruckende 25% auf nahezu 2,8 Milliarden Euro. Die Aktionäre mussten einen Verlust von 12,5 Millionen Euro hinnehmen, was jedoch im Vergleich zu den 300 Millionen Euro Verlust im Vorjahr eine deutliche Verbesserung darstellt. Nordex konnte zudem bis Ende Juni Aufträge im Wert von 11 Milliarden Euro verbuchen, was auf eine positive Entwicklung hinweist.

Aixtron sieht sich einem Rückgang von 3% gegenüber. Der Ausrüster für die Halbleiterindustrie rechnet für das dritte Quartal 2024 mit einem Umsatz zwischen 150 und 180 Millionen Euro. Nach einem Halbjahresumsatz von 250 Millionen Euro hat das Unternehmen seine Jahresziele auf 620 bis 660 Millionen Euro gesenkt, eine Anpassung, die bereits Anfang Juli erfolgte. Der Umsatz im zweiten Quartal sank um 24% auf 131,8 Millionen Euro bei einer Bruttomarge von 37%. Das operative Ergebnis fiel um 71% auf 12,9 Millionen Euro, der Nettogewinn lag bei 11,2 Millionen Euro und damit unter den 40,4 Millionen Euro des Vorjahres.

Baywa konnte mit einem Anstieg von 11,5% glänzen. Und dies obwohl der Konzern im ersten Halbjahr nur einen vorläufigen Umsatz von 10,7 Milliarden Euro erzielte, was im Vergleich zum Vorjahr mit 12,6 Milliarden Euro einen Rückgang darstellt. Das EBITDA erreichte 149,5 Millionen Euro, gegenüber 322,1 Millionen Euro im Vorjahr. Das vorläufige EBIT-Ergebnis des zweiten Quartals lag bei 61,3 Millionen Euro, nachdem im ersten Quartal noch ein negatives EBIT zu Buche schlug. Baywa hat seine EBIT-Prognose für 2024 aufgrund einer Überprüfung der Abschreibungen zurückgenommen. Angesichts einer Verschuldung von 5,6 Milliarden Euro engagiert der Konzern einen Sanierungsexperten, um die finanzielle Situation zu verbessern. Die bayerischen Genossenschaftsbanken, als Hauptaktionär, planen eine kurzfristige Kapitalspritze zur Unterstützung des Unternehmens.

Siltronic verzeichnet einen Zuwachs von 6,4%. Trotz eines Umsatz- und Gewinnrückgangs im zweiten Quartal übertrafen die Ergebnisse deutlich die Erwartungen. Siltronic hat seine Jahresziele für Umsatz und operative Gewinnmarge leicht angehoben. Der Umsatz im zweiten Quartal ging im Vergleich zum Vorjahr um 13% zurück und erreichte etwas mehr als 351 Millionen Euro bei einer Betriebsmarge von 25,8%.

Trotz weiterhin herausfordernder Bedingungen blickt der Hersteller von Halbleiterwafern optimistischer auf das Jahr 2024. Siltronic erwartet nun einen leicht niedrigeren Umsatz als im Vorjahr und eine EBITDA-Marge von 23 bis 25%, im Vergleich zu einer früheren Prognose von 21 bis 25%. Hohe Lagerbestände bei den Kunden bedeuten, dass der Trend zur Künstlichen Intelligenz sich noch nicht in den Bestellungen niederschlägt.

Elmos Semiconductor und Infineon Technologies mussten erneut Verluste hinnehmen, diesmal um 4,7% bzw. 6,2%, nachdem enttäuschende Ergebnisse eines Konkurrenten, nämlich STMicroelectronics, den gesamten Sektor unter Druck gesetzt haben.

Analystenmeinungen:

Atoss Software SE: Berenberg behält seine Kaufempfehlung bei und erhöht das Kursziel von 133 auf 145 EUR.

Atoss Software SE: M.M.Warburg Co. behält seine Kaufempfehlung bei und senkt das Kursziel von 148 auf 142 EUR.

Bechtle AG: Landesbank Baden-Württemberg stuft von Halten auf Kaufen hoch, mit einem gesenkten Kursziel von 50 auf 48 EUR.

Deutsche Börse AG: Berenberg behält seine Halteempfehlung bei und erhöht das Kursziel von 190 auf 192 EUR.

DWS Group: Goldman Sachs behält seine Kaufempfehlung bei und erhöht das Kursziel von 42 auf 46 EUR.

Flatexdegiro AG: BNP Paribas Exane behält seine neutrale Empfehlung bei, erhöht jedoch das Kursziel von 9,50 auf 13,50 EUR.

Porsche AG: Mehrere Häuser haben ihre Empfehlungen und Kursziele für die Aktie angepasst, wobei die Bewertungen von Kaufempfehlungen bis hin zu neutralen Einschätzungen reichen und die Kursziele entsprechend angepasst wurden.

SAP SE: Goldman Sachs behält seine Kaufempfehlung bei und erhöht das Kursziel von 225 auf 240 EUR.

Sartorius AG: AlphaValue/Baader Europe stuft von Akkumulieren auf Kaufen hoch, mit einem gesenkten Kursziel von 356 auf 323 EUR.

Sixt SE: Oddo BHF behält seine Outperformance-Empfehlung bei, senkt jedoch das Kursziel von 114 auf 98 EUR.